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Island Schlammpiste
Island

Illegales Offroad fahren – Reaktion

Eine E-Mail vom 27.05.2015
Die für mich interessante Ausführung habe ich rot unterlegt.

Hallo liebe Pistenkuh,ich habe deinen Text zum Offroad-Fahren und Strafen auf der Homepage vom Sommer 2014 erst jetzt gelesen.xxxxx von xxxxx hatte eure Seite zu einer Diskussionsseite auf Facebook verlinkt, und da gab es eine lebhafte Diskussion. Ihr hattet dazu ja auch mindestens eine Mail aus Island bekommen.Ich versuche mich mal kurz zu fassen.
Mit den Strafbefehlen geht es sicher nicht ums Geld machen. Bei den isländischen Lebenshaltungskosten sind 20.000 kr. gar nicht so wild.Aber der Hinweis der Polizei auf den allgemeinen Menschenverstand liegt hier in Island dem ganzen Leben zu Grunde, deswegen gibt’s auch relativ wenige Schilder und sonstige Informationen. Man denkt sich, dass doch jeder Vernunftbegabte zu dem gleichen Ergebnis kommen müsste. Z.B. bei eurem Bild „im Schlammloch“: Dadurch, dass ihr da durch den weichen Untergrund gefahren seid und die Piste mit euren Reifen regelrecht aufgepflügt habt, habt ihr sie schwer beschädigt. Egal ob das Straßenverkehrsamt die Piste frei gegeben hatte oder nicht. Dann muss man eben Luft aus den Reifen lassen oder umkehren, so einfach ist das.

Aus meiner Erfahrung mit zahlreichen Nationalitäten weiß ich aber, dass nicht zuletzt Deutsche dazu neigen, alles, was nicht ausdrücklich verboten wurde, als erlaubt ausprobieren zu wollen – über den gesunden Menschenverstand hinaus. Das nervt manchmal, nicht nur in Island. Und ich sage das, obwohl ich selbst Deutscher bin … und die Deutschen sind nicht die einzigen, Chinesen und Israelis sind da ähnlich. Im Übrigen sind fast nur Deutsche, einige Schweizer und gelegentlich mal ein Niederländer (oder Tschechen) mit solch großen Trucks unterwegs, Südeuropäer fahren eher Landrover, RangeRover o.ä., die sind im Ergebnis leichter.Dabei kommt es eigentlich zu einem Kulturkonflikt: Ihr kommt extra mit dem Allradfahrzeug nach Island, um Wildnis und Freiheit zu erleben, macht euch aber keine Vorstellungen davon, dass in Island auch in der Wildnis (von Menschen gesetzte) Regel gelten, dass man z.B. nur auf ausgewiesenen Zeltplätzen übernachten darf. Und nein, in Island muss man nicht unbedingt rechts ran fahren um Bilder zu machen, meistens hat man ein paar Minuten Zeit in der Fahrspur zu stehen, bis das nächste Fahrzeug kommt, denn man ist ja … in der Wildnis und Einsamkeit. Deswegen seid ihr ja gekommen.
Die Spur zu verlassen, nur damit man von nächsten Hügel aus besser fotografieren kann, geht aber gar nicht, da sollte sich der Sportsmann doch eher zu Fuß auf den Weg machen.
Und dann gilt noch eine Regel, die wird euch keiner sagen, aber die ist allzu menschlich: Wer zur Hochlandgemeinde dazu gehört – das sind alle hier in Island, die sich dort schon seit Langem begegnet sind – kann sich etwas mehr erlauben als Neulinge, die keiner kennt (also auch alle Ausländer), noch dazu mit solchen Allrad Trucks. Aus der oben erwähnten Facebook-Diskussion blitze aus einigen wenigen Kommentaren recht blanker Nationalismus hervor. Man denkt : „Dieses Land gehört uns, und wir bestimmen, wer wo was machen darf.“ Das geht manchmal so weit, dass sich Bauern sogar beschweren, wenn einheimische Busse „aus Reykjavik“ bei besten Sichtverhältnissen auf „ihrer“ Straße anhalten, um Bilder zu machen. Nicht zuletzt deswegen kam euch die Lage undurchsichtig vor.

Ich bin kein Spezialist von Trucks wie dem euren, aber ich hab noch nie gesehen, dass ein solcher Truck am Anfang einer Piste den Reifendruck deutlich reduziert hat oder mit offensichtlich stark reduziertem Druck in den Reifen unterwegs war. Dann wirken so grobe Truckreifen unter normalem Druck schlichtweg wie Pflugscharen. Umso mehr, wenn man die Piste verlässt. Auch wenn man im ersten Moment keine Vegetation erkennt, man findet fast überall kleinste Grasbüschel mit mehreren Metern Abstand. Diese Vegetation ist sehr empfindlich, und schützenswert auch wenn es keine 750-jährige Eiche ist.Insofern ist die Aussage: „Trucks seien in Island nicht erwünscht“ (etwas verkürzt), aber nicht ganz von der Hand zu weisen. Dann frage ich aber schon: Warum habt ihr die entsprechende Warnung in den Wind geschlagen?

Welche Erfahrung habt ihr gemacht?
Natürlich behandele ich die Infos vertraulich bzw. anonym.
Email an info@pistenkuh.de

Kurze Anmerkung: Es gab keine Warnung. Genau das ist es, was wir den Isländern vorwerfen. Sagt einfach, wie Gesetze ausgelegt werden und es gibt keine Probleme. Oder liegen die Probleme darin, dass nicht alle vor dem Gesetz gleich behandelt werden?

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Burkhard Koch reiste im Alter von 15 Jahren mit dem Fahrrad und Schlafsack frei durch Deutschland. Die Reiseleidenschaft wurde perfektioniert. Heute reist er ständig mit seiner Frau Sabine und einem Allrad-Lkw. Burkhard Koch schreibt für verschiedene Zeitschriften und Magazine.

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